mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand
DGAP-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG / Schlagwort(e): Sonstiges Rasterfahndung Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG Im Rahmen der doch insgesamt recht umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen für die Pandemie-geplagten Wirtschaftsunternehmen hat die Bundesregierung den zwischenzeitlich auch recht bekannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) aus der Taufe gehoben. Dieser Fonds ist mit bis zu € 600 Mrd. auch mit reichlich "Firepower" ausgestattet, um bei der Unterstützung der Volkswirtschaft und dem Schutz von gesunden Unternehmen und Arbeitsplätzen eine gute Rolle spielen zu können. Neben der Möglichkeit stiller Beteiligungen stehen auch Bürgschaften für Bankkredite und Unternehmensanleihen zur Verfügung. Grundsätzlich ist das ein sinnvolles Vorgehen. So müssen die Banken bei den Bürgschaften für einen Teil der Kredite immer noch selbst haften und werden somit trotz der weitreichenden Risikoübernahmen durch den Fonds zu sorgfältiger Kontrolle gezwungen. Dies könnte aber die kurzfristige Kreditvergabebehindern. Die Haftungssumme des WSF bei Bürgschaften für Anleihen von Unternehmen aus der Realwirtschaft erstreckt sich ebenfalls auf 90 % des Nominalbetrages. Dieser Sachverhalt klingt zunächst sehr positiv für Kapitalmarktinstrumente, die ansonsten regelmäßig unbesichert emittiert werden. Doch wie verhält es sich in der Praxis? Bisher sind wenige Fälle überhaupt bekannt und aus dem kleineren Mittelstand war bisher auch (noch) nichts zu sehen. Nun geht eine Anleiheemission nicht von heute auf morgen und insofern heißt es abwarten. Trotzdem beschleicht uns langsam das Gefühl, dass auch die weiteren und erleichterten Regeln bisher viel zu eng gefasst sind, um eine Flut von Emissionen auszulösen. Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass auch der Staat sein Geld gerne zurückbekommt bzw. behalten will. Auch, dass er dafür einen nicht unerheblichen Betrag berechnet, den der Emittent zusätzlich zum Kupon in der schwierigen Situation leisten muss. Denn ein Unternehmen, das die Unterstützung durch den WSF sucht, muss zwei der nachfolgenden Kriterien erfüllen: Darüber hinaus darf der Antragsteller per Ende 2019 nicht als "Unternehmen in Schwierigkeiten" gewesen sein - ergo - vor dem Ausbruch der Pandemie muss es ein "wirtschaftlich gesundes" Geschäft gewesen sein. Das Volumen der Kapitalmaßnahme soll mindestens € 5 Mio. betragen, aber maximal das Doppelte der Lohn- und Gehaltszahlungen incl. Sozialabgaben oder 25 % der Umsatzerlöse im Jahr 2019. Die Platzierung darf sich ausschließlich an institutionelle Anleger richten. Damit ist die Liquidität dieser Papiere selbst bei einer Einbeziehung in den Börsenhandel stark limitiert. Weiterhin ist eine Ablösung oder unmittelbare Anschlussfinanzierung bestehender Kredite einschließlich bereits ausgegebener Anleihen ausgeschlossen. Als Verwendungszweck sollen nur Investitionen oder eine Betriebsmittelfinanzierung akzeptiert werden. Die Laufzeit der Anleihe kann bis zu 5 Jahre betragen. Viel weniger dürfte aufgrund der verbleibenden Fixkosten auch nicht besonders sinnvoll sein, es sei denn "es pressiert". Nun bindet sich der Emittent vorbehaltlich von Kündigungsklauseln aber über die Laufzeit der Anleihe - aus nachvollziehbaren Gründen - an ein Ausschüttungsverbot sowie an ein weitreichendes Verbot für Sondervergütungen an Organmitglieder und Geschäftsführer. Zusätzlich müssen alle weiteren Kreditlinien bis mindestens Ende 2022 festgeschrieben sein, so dass die Banken indirekt doch wieder mit ins Boot genommen werden müssen. Wir mögen uns täuschen, aber man muss vermutlich Rasterfahndung betreiben, um eine Handvoll geeignete bzw. interessierte Emittenten zu finden. Das ist schade, denn natürlich ist so eine Situation geeignet, um Unternehmen an den Kapitalmarkt heranzuführen. Gerade in der jetzigen Situation besteht grundsätzlich die Chance, den Kapitalmarkt als guten und verlässlichen Partner zu positionieren. Zu mwb: Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland. Kontakt und weitere Informationen: mwb Wertpapierhandelsbank AG Disclaimer: Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen, die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet, kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr übernommen werden.
11.11.2020 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. |
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